Berufsorientierung
Die Ludgerusschule wurde Jahr 2009 erstmals mit dem Gütesiegel „Startklar für den Beruf“ der „Aktionsgemeinschaft Gütesiegel Weser-Ems“ ausgezeichnet. Die Berufsorientierung ist an unserer Schule ein Herzensanliegen und zeichnet sich positiv dadurch aus, dass sie den Anspruch hat, die Schülerinnen und Schüler individuell und „engmaschig“ zu begleiten. Durch eine überschaubare Anzahl an Schülerinnen und Schülern gelingt es den Lehrkräften, die/den Einzelne/n und ihre/seine Entwicklung gut im Blick zu behalten, entsprechend zu beraten und auf Veränderungen schnellstmöglich zu reagieren. Positiv wirken sich auch die enge Vernetzung und der Stellenwert der Schule innerhalb des Gemeindelebens und der Wirtschaft der Einheitsgemeinde aus. Durch „kurze Wege“ entstehen immer wieder neue Kooperationsmöglichkeiten und innovative Projektideen, die zusätzliche Berührungspunkte zwischen Schülerinnen und Schülern und verschiedenen Berufsfeldern schaffen. Diese Kombination, bei Bedarf auch mit der Unterstützung externer Kooperationspartner, hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass alle Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Schullaufbahn an der Ludgerusschule gemäß ihrer Lernausgangslage und ihrer Interessen einen geeigneten Bildungsweg bzw. beruflichen Weg eingeschlagen haben bzw. keine Schülerin/ kein Schüler „durchs Netz“ gefallen ist.
An dieser Stelle seien einige der berufsorientierenden Maßnahmen aufgeführt: Eine ausführliche Beschreibung befindet sich in der Dokumentation für das Gütesiegel „Startklar für den Beruf“ aus dem September 2022:
Kompetenzfeststellungsverfahren
Der Erlass Berufliche Orientierung an allgemein bildenden Schulen’ 2018 des Kultusministeriums Niedersachsen sieht folgende Inhalte vor: “Kompetenzfeststellungsverfahren (Potenzialanalysen) sind als verbindliche Bestandteile der Beruflichen Orientierung an allen niedersächsischen allgemein bildenden Schulen der Sekundarbereiche I und II anzubieten. (…) Wesentliche Bestandteile einer Potenzialanalyse sind handlungsorientierte Module, Module zur Selbst- und Fremdeinschätzung, Erkundung erster beruflicher Neigungen und Interessen, Einzelgespräche sowie die Dokumentation der Ergebnisse. (…)”
Damit die Schülerinnen und Schüler schon zu Beginn ihres Berufswahlprozesses gezielt in Erfahrung bringen, über welche Kompetenzen sie verfügen und welchen Einfluss ihre Interessen und Stärken auf die Berufswahl haben, werden an der Ludgerusschule Kompetenzfeststellungsverfahren durchgeführt.
Hierzu zählt zu Beginn der Klasse 8 die Potentialanalyse in Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner dem Bildungsträger A.B.I. gGmbH aus Leer. Kernelement sind in dieser ersten Phase praxisbezogene Einzel- oder Gruppenaufgaben, bei deren Lösung die Jugendlichen durch pädagogische Fachkräfte beobachtet und begleitet werden.
Zudem wird im zweiten Schulhalbjahr des Jahrgangs 8 eine Werkstattwoche am BTZ (Berufs- und Technologie Zentrum) in Papenburg zur weiteren Kompetenzfeststellung durchgeführt.
Diese Woche ist eine weitere Orientierungshilfe bei der Berufswahl. Dort durchlaufen die Schüler und Schülerinnen in Gruppen verschiedene Bereiche (Metalltechnik, Bautechnik, Farb- und Raumgestaltung, Fahrzeugtechnik, Büro, Elektrotechnik). Sie sollen vor allem ihre handwerklichen Fertigkeiten testen und erproben. Die Schülerinnen und Schüler werden dabei von den Fachkräften vor Ort beobachtet und ihre Fähigkeiten eingeschätzt und dokumentiert.
Nach den beiden Praxisphasen werden die Arbeitsergebnisse zusammen mit den Beobachtungen ausgewertet und die Ergebnisse mit den einzelnen Schülern oder Schülerinnen besprochen. Die Eltern und Erziehungsberechtigten sind herzlich eingeladen an dem Gespräch teilzunehmen.
Profilfindungswoche
Durch die Umstellung auf die Oberschule wurde auch die Profilbildung angepasst. Die Schülerinnen und Schüler entscheiden sich bereits im Laufe der Klasse 8 für eines der vier angebotenen Profilfächer (Französisch, Technik, Wirtschaft sowie Gesundheit & Soziales). Diese Festlegung soll eine Hinführung auf die spätere Berufswahl und eine frühe Orientierung in einem Berufsfeld bieten. Um eine Orientierung bei der Profilwahl zu schaffen, findet im zweiten Schulhalbjahr der Klasse 8 ein einwöchiges „Schnupperpraktikum“ an den BBS Papenburg, organisiert durch die Region des Lernens, statt. Die Schülerinnen und Schüler haben dort die Möglichkeit in mehrere Profilbereiche Einblick zu nehmen. Die BBS bieten dazu folgende Profilbereiche an: Technik, Wirtschaft, Gesundheit & Soziales.
Schülerbetriebspraktika
Die Schülerinnen und Schüler der Oberschule absolvieren in ihrer Schullaufbahn mindestens zwei Praktika. Wenn sie die Klasse 10 besuchen, kommt ein drittes Praktikum hinzu.
Das erste Betriebspraktikum in Klasse 8 steht unter der Prämisse „Einblick in die Arbeitswelt“. Die Schülerinnen und Schüler sollen erste Eindrücke erhalten, den Tagesablauf in einem Betrieb kennenlernen, Sicherheits- und Gefahrenhinweise erkennen und beachten sowie die Lebenswirklichkeit außerhalb der Schule erleben. Sie müssen eine Praktikumsmappe führen und werden im Anschluss an das Praktikum vom Betrieb bewertet.
Dem zweiten Betriebspraktikum in Jahrgang 9 soll die „Erkundung eines Berufsfeldes“ zugrunde liegen. In diesem Praktikum soll das gewünschte Berufsfeld der Schülerin/ des Schülers näher kennengelernt werden. Die Schülerin/der Schüler soll sich darüber klar werden, ob dieser Beruf zu ihr/ihm passt, ob es noch weitere Alternativen gibt und wie sich die Arbeitsabläufe gestalten. Auch in diesem Praktikum wird von der Schülerin/vom Schüler eine Praktikumsmappe nach einer vorgegebenen Gliederung angefertigt.
Im 10. Schuljahr steht das Betriebspraktikum steht unter der Maßgabe „Reflexion der Berufswahl“. Die Schülerinnen und Schüler sollen in diesem Praktikum ihre Berufswahl festigen und ihre Entscheidung nochmal durchdenken und überprüfen. Alternativ kann selbstverständlich auch ein weiteres Berufsfeld erkundet werden, um eine mögliche berufliche Alternative zu festigen.
Elterninformationen
Zu Beginn der Klasse 8 findet ein erster Informationsabend zur Berufsorientierung für die Eltern statt. Durchgeführt wird dieser von der jeweiligen Klassenlehrkraft des Jahrganges und der AWT-Fachleiterin, Frau Weber. Besprochen werden: die Berufsorientierung im Allgemeinen, Praktika, die Profilbildung ab Klasse 9 sowie die Schulabschlüsse an der Oberschule.
Für die Eltern der Abschlussschülerinnen und -schüler und ihre Kinder aus den Klassen 9 und 10 findet zum Halbjahresende des Abschlussjahres im Hinblick auf die Anmeldungen an den weiterführenden Schulen ein weiterer Informationsabend statt. An diesem Abend sind Lehrkräfte der BBS Papenburg anwesend und geben den Eltern und Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Inhalte der jeweiligen weiterführenden Schulen (Gewerblich-technischer Bereich, Wirtschaft, Gesundheit-Soziales-Hauswirtschaft).