Begabungsförderung

Die Ludgerusschule gehört seit vielen Jahren dem „Kooperationsverband Begabungsförderung“ mit einigen Grund- und Oberschulen des Stadtgebiets Papenburg sowie dem Staatlichen Gymnasium Papenburg an. In diesem Verbund sollen schulinterne- und übergreifende Angebote zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Begabungen vorgehalten werden.

Seit dem Jahr 2023 gibt es die LemaS-Transferphase im Rahmen des Programms “Leistung macht Schule”. Das übergeordnete Ziel dieses Programms ist die grundlegende und nachhaltige Entwicklung von Schule und Unterricht zur bestmöglichen Förderung von Potenzialen und Leistungsstärken der Schülerinnen und Schüler. Als sogenannte Multiplikatoren geben 300 teilnehmende Schulen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zum Einsatz der entstandenen LemaS-Produkte sowie damit einhergehende pädagogische Haltungen an die neu einsteigenden Schulen weiter. Auch die Ludgerusschule ist eine Multiplikatorschule und bilden ein Netzwerk mit acht anderen neu einsteigenden Schulen. Unser Ziel ist es, unsere Projekte aus der ersten LemaS-Phase zu transferieren und in Zusammenarbeit mit unserem Netzwerk zu ergänzen. Durch den Austausch mit anderen Schulen können wir voneinander lernen und gemeinsam neue Ideen entwickeln, um die Förderung der Potenziale unserer Schülerinnen und Schüler weiter voranzutreiben. Ansprechpartnerin ist Frau Varnhorst.

Folgende Projekte werden aktuell durchgeführt:

„Forderunterricht“ in Jahrgang 3 und 4

Der Mathematik – Forderunterricht richtet sich an Schülerinnen und Schüler in Jahrgang 3 und 4, die Spaß daran haben, Knobelaufgaben und Rechenrätsel zu lösen.
Die spannende Stunde bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben, die gezielt auf die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten gerichtet sind und zu experimentell-entdeckendem Lernen motivieren. Es geht darum, aktiv und selbstständig verschiedene Lösungswege auszuprobieren und sie eventuell gemeinsam mit den anderen Schülerinnen und Schülerin zu entwickeln.

Entdeckertage in Jahrgang 5

An zwei Unterrichtstagen probieren sich die Kinder der Klassen des Jahrgangs 5 in verschiedenen mathematischen Workshops spielerisch aus. Das Thema „Geometrie“ zieht sich dabei als roter Faden durch die einzelnen Angebote. Jeweils drei Unterrichtsstunden umfassen die Workshops „Arbeit mit dem Zirkel“, „Knobeln und Spielen“ und „Geometrische Körper“. Anschließend wechseln die Kinder untereinander, sodass jeder Schüler und jede Schülerin alle Angebote einmal durchlaufen können. Dabei steht in erster Linie der Spaß an der Mathematik im Vordergrund. Jedes Kind kann das Niveau der Aufgaben selbst bestimmen, die Leistungen werden nicht bewertet. Am Ende werden die Ergebnisse im Jahrgang allen Kindern präsentiert.

LemaS-Stunde in Jahrgang 6

In der Klasse 6 gibt es einmal pro Woche eine besondere Stunde, die sich von den regulären Unterrichtsstunden deutlich unterscheidet. Die LemaS-Stunde (Lernen macht Spaß) bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ein eigenes Projekt oder Thema zu wählen und sich damit intensiv auseinanderzusetzen. Das Besondere an der LemaS-Stunde ist, dass die Schülerinnen und Schüler sich auch jenseits der curricularen Vorgaben der einzelnen Fächer bewegen können. Sie haben die Freiheit, ein Thema zu wählen, das sie persönlich interessiert und motiviert. Dadurch können sie ihre eigenen Interessen und Stärken entdecken und weiterentwickeln. In dieser Stunde haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Formen selbstständigen Arbeitens und der Selbststeuerung zu erproben. Sie lernen, eigenverantwortlich zu arbeiten, Zeitmanagement-Strategien zu entwickeln und Ausdauer beim Bearbeiten eines Themas zu zeigen. Dies fördert nicht nur ihre fachlichen Kompetenzen, sondern auch ihre sozialen und persönlichen Fähigkeiten. Der Unterricht in der LemaS-Stunde ist in fünf Phasen aufgeteilt: Vorbereitung, Themenwahl, Informationssuche, Dokumentation und Präsentation. In jeder Phase werden die Schülerinnen und Schüler unterstützt und angeleitet, damit sie ihr Projekt erfolgreich umsetzen können. Am Ende präsentieren sie ihre Ergebnisse vor der Klasse, was nicht nur ihr Fachwissen vertieft, sondern auch ihre Präsentations- und Kommunikationsfähigkeiten stärkt.

„Räkengenies“ in Jahrgang 6 und 10

Beim Projekt „Räkengenies“ entwickeln Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 mit besonderen Stärken im Fach Mathematik für Kinder mit mathematischen Begabungen im Jahrgang 6 fachspezifische Workshops und führen diese selbst durch. Vor Beginn des Projektes bereiten die Jugendlichen verschiedene Aufgaben zu fachlichen Inhalten in den Bereichen Kombinatorik, Wahrscheinlichkeit, Geometrie und Algebra (Gleichungen) auf, die über die im Unterricht behandelten Inhalte hinausgehen. Während des Workshops erklären die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler den Kindern der 6. Klassen nacheinander drei Aufgabenbereiche, die sie dann gemeinsam in Gruppenarbeit lösen. Die “Großen” stehen dabei als Helferinnen und Helfer bereit. Anschließend ziehen die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler mittels eines Losverfahrens eine Aufgabe und bearbeiten diese mit Unterstützung. Ziel des Projektes ist die Stärkung der mathematischen Fachkompetenz über die gewohnten Unterrichtsinhalte hinaus. So erwerben nicht nur die Sechstklässler tiefgreifendere Kenntnisse in den Themengebieten; auch die Zehntklässler werden gefordert, indem sie konkrete Inhalte für die “Jüngeren” verständlich aufbereiten und erklären müssen. Folglich werden die mathematische Fachkompetenz und die Sozialkompetenz gefördert.

"Räkengenies" in Jahrgang 7

Bei “Räkengenies 2.0” kommen die Rheder Unternehmen ins Spiel: So besuchen Schülerinnen und Schüler der Klasse 7, die besondere mathematische Stärken aufweisen, örtliche Betriebe, in denen ihnen spannende, zum Teil praktische Aufgaben gestellt werden. Zum Ende des Schuljahres 2022/23 waren vier Schülerinnen und Schüler beispielsweise beim Busunternehmen Gottschald und bei BauXpert Brak einen Vormittag lang zu Gast. Hier setzten sie sich mit dem Beruf des Bus- oder LKW-Fahrers auseinander. Hierzu mussten sie sich über die europaweite Verordnung, die am 11. April 2007 in Kraft getreten ist, erkundigen. Anschließend wurden einige Aufgaben, beispielsweise wann ein Fahrer spätestens eine Pause einlegen muss, wenn er mit dem LKW um 08:15 Uhr losgefahren ist, bearbeitet. Interessant waren auch die Fragen, wie viel Geld Auszubildende innerhalb eines Monats verdienen, wo die Ausbildung stattfindet, wie viel Lohn Auszubildende innerhalb der drei Jahre Ausbildung bekommen, wie hoch der Durchschnittsverdienst pro Jahr/pro Monat ist und welche Führerscheinklassen erreicht werden müssen, um einen Bus bzw. einen LKW fahren zu dürfen. Auch die Schätzung der Breite, Höhe und Länge eines Busses und eines LKWs wurden thematisiert und praktisch ermittelt.